Denkmalschutzmessen in Russland und China über allen Erwartungen
Die Fachmessen für Restaurierung, Denkmalschutz und Museumstechnik der Leipziger Messe International (LMI) in Schanghai und Moskau haben alle Erwartungen übertroffen und endeten mit Rekordergebnissen. Sowohl die Heritage Preservation International (HPI), als auch die denkmal Russia-Moscow endeten auf Aussteller- und Besucherseite mit einem Zuwachs. Auf beiden Veranstaltungen zeichneten sich außerdem positive Effekte für die Heimatmesse denkmal in Leipzig ab.
"Die Erfolgsschichte unserer Denkmalschutzmessen in China und Russland hält an und der Zuspruch wächst", freut sich Markus Geisenberger, Geschäftsführer der Leipziger Messe International. "Unsere Partner und Aussteller der Leipziger denkmal folgen uns gern, weil wir Ihnen auch im Ausland die gewohnte Qualität garantieren und erstklassige Kontakte vermitteln können. Gleichzeitig sind die Veranstaltungen eine unbezahlbare Werbung für unsere europäische Leitmesse denkmal in Leipzig."
Die Heritage Preservation International (HPI) im chinesischen Schanghai startete in diesem Jahr mit deutlich mehr Ausstellern. An der Veranstaltung vom 31. Oktober bis 2. November nahmen 116 Aussteller teil – 30 mehr als 2017. Sie zeigten vor allem Technik und Materialien für die Restaurierung, 3-D-Scan- und Visualisierungstechnologien, ihr Restaurierungs-Knowhow und Ergebnisse wissenschaftlicher Untersuchungen und Studien. Deutschland war erstmals mit einem offiziellen Gemeinschaftsstand vertreten. Insgesamt registrierten sich 3.350 Besucher (2017 3.200).
Ein besonderer Anziehungspunkt war das Kongressprogramm mit renommierten Referenten aus China, Deutschland, Großbritannien und Ungarn. Die Denkmalschutz- und Architekturfakultäten der Universitäten Tsinghua und Tongji, ICOMOS China, die chinesische Akademie für Denkmalschutz und die nationale Denkmalschutzbehörde, die Verbotene Stadt Peking (Palastmuseum) und der Verband für Restaurierungstechnologien waren die Garanten spannende Vorträge und Diskussionsrunden, die mit ihren Themen Experten aus vielen Teilen Chinas angezogen haben. Die renommierte Architektengemeinschaft David Chipperfield Architetects (London, Berlin, Mailand, Schanghai) lud zu einem runden Tisch über ihr Großprojekt "Rockbund" in Schanghai ein. Dabei ging es unter anderem darum, wie Bauherreninteressen, moderne Nutzungsanforderungen und die Bewahrung der europäischen Architektur in Einklang gebracht werden können. "Schanghai verfügt über ein einzigartiges europäisches Architekturerbe von etwa 1.800 Gebäuden", informiert HPI-Projektdirektor Ulrich Briese. "Das macht die 24-Millionen-Einwohner-Stadt zu einem idealen Ausgangspunkt für europäische Hersteller und Fachleute, in den chinesischen Markt einzusteigen."
Dr. Titus Kockel vom Zentralverband des Deutschen Handwerks war begeistert und sagte: "Ich hatte interessante Gespräche mit Denkmalschutzinstitutionen, Architekturbüros und Bildungseinrichtungen. Das Interesse an den Erfahrungen und am Know-how aus Deutschland ist ausgesprochen groß. Ich sehe hier viele Kooperationsmöglichkeiten und Geschäfte in der Zukunft." Bereits zum dritten Mal war die Fokus GmbH aus Leipzig mit der LMI in China. Die Firma hat sich auf Dokumentation spezialisiert. "Das Angebot der HPI hat sich deutlich verbessert", so Geschäftsführer Gunnar Siedler. "Wir trafen alte und viele neue Interessenten."
Eröffnung der denkmal Russia-Moscow durch hochrangige Vertreter
Erfolge meldet auch die denkmal Russia-Moscow, die vom 5. bis 7. November im Moskauer Gostiny Dvor stattfand. Die Messe wurde traditionsgemäß vom russischen Kulturminister Wladimir R. Medinsky sowie den Oberbürgermeistern von Moskau und Leipzig, Sergej Sobjanin und Burkhard Jung, feierlich eröffnet. Insgesamt strömten 3.600 Restauratoren, Handwerker, Architekten, Bauherren, Entwickler und Behördenvertreter (2017 3.450) auf die denkmal Russia-Moscow, die die LMI seit 2011 alle zwei Jahre in der russischen Hauptstadt organisiert. Die Besucher lobten das gestiegene Angebot: 110 Aussteller (2017 106) stellten ihre Produkte und Services auf der größten Fachmesse ihrer Art in Osteuropa vor. Bedeutend mehr Unternehmen kamen in diesem Jahr aus St. Petersburg nach Moskau. Die meisten nehmen auch am St. Petersburger Gemeinschaftsstand auf der denkmal in Leipzig teil. Premiere feierte Gemeinschaftspräsentationen von Institutionen und Unternehmen aus Jaroslawl und Nizhni Nowgorod.
Aus Deutschland beteiligten sich 19 Aussteller - darunter Restauratoren, Architekten, Anbieter von Messgeräten, Glas, Naturfarben und Bauchemie sowie von Restaurierungstechnologien und -materialien. Der Stammaussteller Remmers stellte sich auf einer Fläche von 100 Quadratmetern vor und beteiligte sich wie andere deutsche Aussteller aktiv am Kongressprogramm, bei dem insgesamt 180 Experten aufgetreten sind. Ralf Dieter Rupnow, Geschäftsführer von Megaphob, konstatierte am Messeende: "Unsere Technologie zur Mauerwerkstrocknung und energetischen Sanierung, die in Kaliningrad bereits mit einem Preis ausgezeichnet wurde, fand erneut großes Interesse. Wir sind überaus zufrieden."
Als besonderer Besuchermagnet erwies sich wieder der Stand der Moskauer Stadtregierung. Die Dokumentation der explosiv gestiegenen Restaurierungstätigkeit Moskaus seit 2011, handwerkliche Live-Vorführungen in verschiedenen Gewerken sowie das vielfältige Programm an Fachvorträgen und Diskussionen sorgten für einen regen Zuspruch und ernteten ein großes Lob der Fachbesucher.
Die größte Schau präsentierte das russische Kulturministerium. Mit ihm kamen unter anderem der Moskauer Kreml, die St. Petersburger Ermitage und Kizhi auf die denkmal in Moskau. Russlands Kulturminister Medinsky würdigte die Aktivitäten der Leipziger Messe in Russland und betonte, dass die denkmal Russia-Moscow die einzige Messe in diesem Jahr in Russland ist, die Architekten, Restauratoren und Museumsmitarbeiter vereinigt. "Deutschland ist unser wichtigster Partner", so Medinsky Für 2020 kündigte der Minister an, dass sein Ministerium erneut an der Leipziger denkmal teilnimmt.
Live Wettkampf nach Moskau nun auch in Leipzig und Schanghai
Auch der Leiter des Kulturerbe-Departments der Stadt Moskau Alexej Emeljanow bestätigte die Teilnahme seiner Behörde an der Messe in Leipzig 2020. Sein Stellvertreter Leonid Kondrachev bemerkte bei der Siegerehrung des Live-Wettbewerbes junger Restauratoren, dass Messen für das kulturelle Erbe normalerweise die Vergangenheit zeigen. "Wir zeigen jedoch die Zukunft – die Zukunft der Restauratoren und wie ihre Tätigkeit in ein paar Jahren aussieht", sagte Kondrachev. "Der Wettstreit fand erstmals 2017 in Moskau auf Anregung unserer Moskauer Partner zunächst als rein russischer Wettkampf statt", informiert LMI-Projektdirektor Briese. Auf der Leipziger denkmal 2018 nahmen erstmals auch deutsche Nachwuchshandwerker an diesem Ausscheid teil. Dieses Mal wurde der Wettkampf in bereits fünf Disziplinen (Holz, Stuck, Mauerwerk, Malerei und Metalldach) mit Unterstützung der Moskauer Stadtregierung ausgetragen. Acht Teilnehmer schickte die Handwerkskammer zu Leipzig ins Rennen. Zwei von ihnen belegten den ersten Platz. Auch die HPI in China hat die Moskauer Idee des Live-Wettkampfes aufgegriffen. In Schanghai wetteiferten 18 Handwerker bei der Restaurierung von Mauerwerk und filigranen Holzbauelementen. In der Jury wirkten auch deutsche Experten mit. Sie waren begeistert.
In Moskau kündigte neben den langjährigen Ausstellern aus St. Petersburg das Leningrader Gebiet erstmals seine Beteiligung an der kommenden denkmal in Leipzig an. Auch die Denkmalbehörde Korea kam mit einer großen Delegation und interessierte sich für die denkmal Messen in allen drei Ländern.
Die nächsten Denkmalschutzmessen in China und Russland finden im Herbst 2021 statt. Vom 5. bis 7. November 2020 trifft sich die Fachwelt bereits zur denkmal, Europäische Leitmesse für Denkmalpflege, Restaurierung und Altbausanierung, in Leipzig.
Über die denkmal Russia-Moscow und die Heritage Preservation International
Die letzte denkmal Moskau hatte 2017 mit 3.450 registrierten Fachbesuchern, 106 Ausstellern und über 100 Referenten alle Rekorde geschlagen und damit eine exzellente Grundlage für die nächste Messe gelegt. Aus Deutschland waren 16 Aussteller angereist. In Schanghai informierten sich vor zwei Jahren 3.200 Besucher über die Angebote der 84 Aussteller aus China und Deutschland.